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Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen und Kinder ist alltäglich und kommt unabhängig von Nationalität, Einkommen, Alter, Bildungsstand und Bevölkerungsgruppe vor. Gewalt gegen Frauen ist eine Verletzung der Menschenrechte und kein individuelles Problem. Die Ursachen liegen im ungleichen Machtverhältnis von Frauen und Männern.

In Deutschland hat jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren in ihrem Leben mindestens einmal Gewalt durch einen Beziehungspartner erlebt, so eine Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2004). Eine EU- Studie aus dem Jahr 2014 spricht sogar von jeder dritten Frau.

Am häufigsten erleben Frauen Gewalt in intimen Beziehungen. Die Auswirkungen der Gewalt sind vielfältig und reichen von Ängsten, psychischen Beeinträchtigungen, gebrochenen Knochen und langfristigen gesundheitlichen Einschränkungen bis hin zu Tötungen.

Gewalt gegen Frauen zeigt sich in vielen Formen…

  • physische Gewalt (z.B. Schläge, Tritte, Verletzungen, …)
  • psychische Gewalt (z.B. Anschreien, Drohungen, Demütigungen, …)

  • sexualisierte Gewalt (z.B. Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, …)

  • ökonomische Gewalt (z.B. finanzielle Abhängigkeit, …)

  • soziale Gewalt (z.B. Kontakte überwachen oder verbieten, …)

  • digitale Gewalt (z.B. Cybermobbing, unerlaubt Fotos ins Netz stellen, …)

und hat viele Gesichter…

  • Häusliche Gewalt
  • Stalking (z.B. Nachstellen, Verfolgen, dauerhafte Anrufe, …)
  • Gewalt im Namen der Ehre (z.B. Zwangsheirat, …)

  • Frauenhandel

  • Genitalverstümmlung

  • Strukturelle Gewalt und Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft

Häusliche Gewalt betrifft auch die Kinder

Bei Häuslicher Gewalt sind Mädchen und Jungen sowohl Zeug*innen als auch selbst Betroffene von Gewalt. Einerseits erfahren sie oftmals selbst Misshandlungen und Bedrohungen, andererseits erleben sie die Gewalt an der Mutter mit, hören oder sehen diese. Angst, Streit, Schläge und die damit verbundene Unberechenbarkeit im eigenen Zuhause gehören zum Alltag der Kinder. Dabei soll das Zuhause ihnen doch eigentlich Schutz und Geborgenheit bieten. Dies erschüttert das Vertrauen der Kinder fundamental und prägt jedes Kind maßgeblich in seiner Persönlichkeitsentwicklung.

Gewalt an Frauen und Kindern

Auch wenn die Gewalt nicht gegen die Mädchen und Jungen selbst gerichtet ist, kann die Zeugenschaft von Gewalt zahlreiche Auswirkungen, wie akute Ängste oder längerfristige Folgen, auf die kindliche Entwicklung haben. Das Erleben von Gewalt kann die seelischen, sozialen und kognitiven Entwicklungen von Kindern beeinträchtigen. Selbst wenn die Kinder auf den ersten Blick unauffällig und stabil wirken, betrifft sie die Gewalt im häuslichen Kontext existenziell und schränkt sie in ihrer freien Entwicklung ein.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in der Broschüer „Kindeswohl im Fokus: Partnerschaftsgewalt und Umgangsrecht„.

Wege aus der Gewalt

Wesentliche persönliche Entscheidungen wie ein Umzug, die Beendigung einer Beziehung oder ein Arbeitsplatzwechsel, fallen vielen Menschen schwer und erfordern sorgfältige Überlegungen und Zeit. In dieser Situation sind auch viele gewaltbetroffene Frauen. Zudem trauen sich viele der Frauen und Kinder nicht über das Erlebte zu sprechen. Unser Unterstützungsangebot bietet Beratung, Unterstützung und Begleitung beim persönlichen Weg aus der Gewalt.

Ebenso gibt es rechtliche Möglichkeiten gegen Häusliche Gewalt vorzugehen, z.B. im Rahmen des Gewaltschutzgesetzes und des Wohnungsverweises. Beratungen nach einem Wohnungsverweis übernimmt unsere Interventionsstelle.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier.